Winterzauber, Worte & Wertschätzung – ein Gedanke zum Jahresende

Die Kälte zieht über die Straßen, und mit ihm wächst die Hoffnung, dass diese besondere Zeit uns wieder näher zusammenbringt. Dass wir einander freundlich begegnen, uns zuhören, miteinander arbeiten statt gegeneinander.

Doch wie soll ein wertschätzendes Miteinander entstehen, wenn wir vorher nicht wertschätzend miteinander umgehen?

Diese Frage begleitet mich als Mensch schon länger, doch während ich den VDKF-Politikum-Artikel: https://t1p.de/26nuw vom November 2025 las – war dieses Thema nun auch im Berufsalltag anwesend. Darin wird ein Manager eines großen Konzerns erwähnt, der im Handelsblatt die Formulierung „die sogenannten Handwerkerverwendet.

Und genau dort musste ich stocken.

„Sogenannte Handwerker“ – eine Wortgruppe, die eine Berufsgruppe klein macht.

Dieses kleine Wort „sogenannte“ trägt eine große Wirkung.

Es stellt Menschen in Frage – in diesem Fall die Mechatroniker*innen für Kältetechnik, die tagtäglich mit hoher Präzision, technischem Sachverstand und Verantwortung dafür sorgen, dass Kälte-, Klima- und Wärmepumpensysteme sicher, effizient und zuverlässig funktionieren.

Wer so spricht, übersieht, wie komplex und anspruchsvoll dieser Beruf ist:

Elektrotechnik, Thermodynamik, Hydraulik, Regelungstechnik, digitale Diagnosesysteme – alles vereint in einer Ausbildung, die zu den modernsten des Handwerks gehört.

Wir sprechen nicht von „sogenannten Handwerkern“.

Wir sprechen von ausgebildeten, spezialisierten Fachkräften, von Menschen, die anpacken, Lösungen schaffen, Verantwortung übernehmen.

In diesem Moment erinnerte ich mich an das Gedicht

„Achte auf deine Worte“ von René Borbonus.

Weil Worte Realität formen.

Weil Worte respektieren oder verletzen können.

Weil Worte trennen oder verbinden.

Gerade im Handwerk – mitten im Wandel, voller Herausforderungen und Chancen – brauchen wir Sprache, die anerkennt, nicht kleinmacht.

Sprache, die baut, nicht abbaut.

In diesem Zusammenhang kamen mir auch die Worte von Margot Friedländer in den Sinn:

„Seid Menschen.“

Sie sagte es als Mahnung, als Erinnerung, als Haltung.

Und ich möchte diesen Gedanken weiterführen:

Menschlichkeit zählt –  in jeder Berufsgruppe, in jeder Verantwortung.

Es sind nicht die großen Ansprachen, die ein gutes Miteinander formen.

Es sind die täglichen Gesten:

ein respektvoller Ton, selbst wenn man anderer Meinung ist

ein Dankeschön, das wirklich gemeint ist

ein ehrliches Zuhören

ein Miteinander auf Augenhöhe – im Büro, auf der Baustelle, im Gespräch

Wir glauben daran, dass Technik die Welt verbessern kann – aber wissen auch das Menschen den Unterschied machen.

Und vielleicht ist genau das der wahre Winterzauber:

die Erkenntnis, dass wir gemeinsam mehr Wärme schaffen können,

als jede Heizung und jede Wärmepumpe allein.

TeamRisch wünscht eine friedliche, achtsame und menschliche Winterzeit.

Und ein Miteinander, das weit über die Feiertage hinaus wirkt.

________________________________________________________________________________________________

Gedankenmanufaktur – aus dem Alltag eines Handwerksunternehmens. Echt. Ehrlich. Menschlich.

 

 

Ähnliche Artikel