Herbstgedanken aus dem Handwerk

Die Klimaanlagen werden nun von cool auf heat gestellt.

Der Sommer ist vorbei

Die Werkbänke atmen kurz durch und wir blicken dankbar zurück. Dankbar, weil uns viele Kunden ihr Vertrauen geschenkt haben. Weil sie uns gerufen haben, wenn es heiß wurde und weil sie wussten, dass da jemand kommt, der nicht nur eine Maschine sieht, sondern Verantwortung übernimmt.

Doch mit dem Herbst kommt auch Raum zum Nachdenken

Immer öfter erleben wir, dass Kostenvoranschläge angefragt werden, als wären sie bloße Preiszettel.

Schnell, kostenlos, austauschbar

Einmal hier, einmal da – manchmal sechs auf einen Schlag

Und nicht selten landet der sorgfältig erarbeitete erste Kostenvoranschlag einfach weitergeleitet im nächsten Posteingang, mit dem Kommentar: „Bitte ebenfalls anbieten.“

Wir spüren, dass sich etwas verschiebt

Ein Kostenvoranschlag ist kein Copy & Paste

Er ist das Ergebnis von Wissen, Erfahrung und Verantwortung. Ein Fachbetrieb mit ausgebildeten Meachtronikern f. Kältetechnik muss bei jeder Anfrage vieles bedenken:

  • Welche Leistung wird wirklich gebraucht – technisch, energetisch, baulich?
  • Entspricht die Anlage den geltenden Normen und Klimaschutzvorgaben?
  • Welche Leitungslängen, Kältemittelmengen, Anschlusswerte sind realistisch?
  • Welche Materialien sichern die Funktionalität der Anlage?
  • Wie gewährleisten wir, dass Effizienz und Nachhaltigkeit nicht nur auf dem Papier stehen?

Denn wir als Fachbetrieb arbeiten nicht nach Gefühl, sondern nach Gesetz und Verantwortung.

Wir sind verpflichtet, technische Regelwerke wie die F-Gase-Verordnung (EU 517/2014) einzuhalten, die den Umgang mit Kältemitteln streng regelt. Wir müssen sicherstellen, dass Anlagen nur von zertifizierten Fachkräften installiert und gewartet werden. Dazu kommen Vorschriften der Chemikalien-Klimaschutzverordnung, der VOB (Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen), der DIN-Normen, sowie die Herstellervorgaben, die im Schadensfall entscheidend sind.

Wir tragen Verantwortung – für Umwelt, Sicherheit und Qualität.

Im Internet sieht das anders aus:

Dort gibt es keine Verordnung, keinen Meisterbrief, keine Verantwortung nur Zahlen auf einem Bildschirm.

Das Internet ist nicht greifbar

Es steht nicht vor Ihrer Tür, wenn etwas nicht funktioniert.

Es ruft Sie nicht zurück, wenn Sie Hilfe brauchen.

Es trägt keine Haftung, wenn etwas schiefgeht.

Ein Fachbetrieb schon und

all das braucht Zeit.

Zeit, die ein Meister oder Techniker investiert, bevor überhaupt ein Preis genannt werden kann.

Und diese Zeit kostet Geld – auch dann, wenn der Auftrag am Ende nicht erteilt wird.

Wir verstehen: Jeder will vergleichen, jeder will sparen

Aber vielleicht lohnt es sich, einen Moment innezuhalten.

Wenn wir uns darüber ärgern, dass niemand ans Telefon geht, dass Rückrufe ausbleiben oder Termine schwer zu bekommen sind – dann sollten wir uns fragen:

Wie viel Wert gebe ich selbst der Arbeit anderer?

Denn manchmal spielt sich unser Alltag auch so ab – tatsächlich bei uns geschehen:

Ein Kunde vereinbart einen Beratungstermin. Kurz darauf storniert er, er melde sich nochmal, heißt es. Zwei Wochen später tut er das auch. Der neue Termin steht. Noch bevor dieser stattfindet, erreicht uns an einem Samstagmorgen  eine E-Mail:

„Wo bleibt das Angebot?“

Wir antworten freundlich, erklären die Abfolge der Terminierung –  die Reaktion:

„Da habe ich mich wohl mit der Firma vertan.“

Am vereinbarten Tag steht unser Meister pünktlich vor der Tür – fünf Minuten vor Termin, klingelt zweimal, wartet.

Niemand öffnet.

Zwei Tage später kommt eine Beschwerdemail, dass der Meister zu früh da gewesen sein – der Kunde war zu Hause.

Solche Momente lassen uns still werden. Nicht wütend, aber nachdenklich

Wenn der Handwerker fünf Minuten vor oder nach Termin vor der Tür steht, freuen Sie sich. Öffnen Sie die Tür. Denn hinter dieser Tür steht ein Mensch, der seinen Tag so plant, dass Ihr Projekt funktioniert. Ein Mensch, der Verantwortung trägt, kalkuliert, Termine jongliert und am Ende doch nur eins will: seinen Job gut machen.

Wir als Handwerker dürfen unsere Zeit wieder wertzuschätzen.

Denn Wertschätzung beginnt immer bei uns selbst im Bewusstsein, dass unsere Arbeit, unsere Erfahrung und unsere Verantwortung einen echten Wert haben.

Vielleicht sollten wir alle – auch wir selbst –  wieder lernen, jegliche Berufe mit Respekt zu betrachten:

die Arbeit, die Zeit, die Ausbildung, die dahintersteht.

Denn egal ob man im Handwerk arbeitet, im Büro, in der Pflege oder in der IT – jeder Mensch wünscht sich, dass seine Arbeit gesehen und wertgeschätzt wird.

Und genau da beginnt der Wandel: nicht bei der Preisanfrage, sondern beim Bewusstsein.

Unser Meister – Herr Thomas Thie

Abitur – Ausbildung – Meister – geschäftsf. Gesellschafter

Unsere Fachkräfte vor Ort und im Büro

Schulabschluss – Fachausbildung – diverse Fortbildungen

Und alle zusammen: Mensch

Ein Impuls zum Schluss:

Qualität hat ihren Preis

Wer das erkennt, versteht: Ein Angebot ist kein Stück Papier, sondern ein Stück Vertrauen.

Und Hand aufs Herz:

Welches Auto fahren Sie?

Haben Sie es im Internet bestellt?

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